Dr. Dr. Immanuel Fruhmann
kjbk
Sonntag, 23. November 2014
The sovereign country of Kurdistan?
Dr. Dr. Immanuel Fruhmann
Donnerstag, 2. Oktober 2014
Running Against the Bastion...A Worldwide Change of Culture
Head of the Institute for Systemic Stress Management
Samstag, 13. September 2014
On the domino effect of self-determination...Scotland and Catalonia
Donnerstag, 11. September 2014
Über den Dominoeffekt der Selbstbestimmung...Schottland und Katalonien
Und nun, da sich in diversen Regionen innerhalb der EU der Wunsch der Bevölkerung nach Souveränität und einer neue Grenzziehung regt, man denke etwa an das kurz bevorstehende Referendum zur Loslösung Schottlands vom Vereinigten Königreich, womit sich die SchottInnen aus einer über 300 Jahre währenden Zwangsehe mit London versuchen zu lösen, oder etwa an den heute (11. September 2014...man beachte das schicksalsträchtige Datum für diese Veranstaltung) in Barcelona stattgefundenen friedlichen Protest für die Loslösung Kataloniens von Spanien, an dem 1,5 Millionen Menschen teilnahmen, zeigen sich die führenden PolitikerInnen und EntscheidungsträgerInnen in der EU beunruhigt, gleich als wenn sie etwaige Selbstbestimmungstendenzen innerhalb ihres eigenen Landes fürchteten, die sich dadurch angeregt ergeben könnten. Ist es die Sorge der Mächtigen vor der Stimme des Volkes?
Meine Position dazu ist, den auf Selbstbestimmung und kultureller Identität beruhenden Wille der Mehrheitsbevölkerung zu respektieren, solange er im Einklang mit den Menschenrechten steht, was in den gegebenen Fällen des Strebens nach Unabhängigkeit außer Streit steht. Vielmehr ist es als höchst problematisch anzusehen, wenn wie im Falle der Zentralregierung in Madrid das für 9. November 2014 anberaumte Referendum zur Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien, aufgrund anachronistischer Dominanzansprüche Madrids von der spanischen Regierung als illegal bezeichnet wird.
Ganz im Gegenteil ist es nur ein Ausdruck der Demokratisierung, dass die einzelnen Regionen die Regierung bekommen, die sie sich wünschen und die ihnen auch kulturell entspricht, und dass sie nicht die Regierung zu akzeptieren haben, die sie aufgrund des kolonialen Erbes festgeschrieben ist. Mein Plädoyer ergeht hier klar für die Demokratisierung und Selbstbestimmung der Menschen und gegen repressive Fremdbestimmung oder Bevormundung, durch Regierungen, die die Bevölkerung nicht (mehr) mehrheitlich repräsentieren.
Selbst wenn sich Regionen wie Schottland oder Katalonien, oder andere im Sinne des Dominoeffektes innerhalb der EU, nach ihrer Abspaltung von den Staaten denen sie bisher seit langer Zeit in einer verhassten Zwangsehe verharrend angehörten, nicht zum Beitritt zur EU entscheiden sollten, darf das das Kalkül der EntscheidungsträgerInnen in der EU nicht weiter tangieren, wenn diese das Recht auf Selbstbestimmung der Mehrheitsbevölkerung ernst nehmen.
Es ist jedem dieser kulturellen Einheiten innerhalb von Staaten zuzugestehen, sich die Regierung zu erwählen, die sie wünschen. Es ist jedoch als wahrscheinlich anzusehen, dass ob der geographischen Lage dieser Regionen innerhalb des Europäischen Kontinents, diese kulturellen Einheiten, wenn sie schon nicht die EU-Mitgliedschaft anstreben, eine enge wirtschaftliche und kulturelle Kooperation mit den verbliebenen EU-Mitgliedstaaten eingehen. Also es handelt sich dabei in erster Linie um eine neue Grenzziehung innerhalb der EU oder um eine Kooperation wie im Falle der EU-EFTA-Kooperation mit der Schweiz und Norwegen.
Denn wenn es Nicht-EU-Mitglieder betrifft, scheint die EU weitaus weniger zimperlich zu sein, man denke hierbei nur an die Loslösung des Kosovo aus der Republik Serbien. Der Kosovo entstand erst durch durch massive Intervention der EU und der USA und kam damit zu seiner ihm zustehenden Selbstbestimmung. Ist all das doch nur ein Prozess der Nachjustierung der Selbstbestimmung der Völker, die sich unter fremder Herrschaft befinden, die in der Auflösung des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn in die jeweiligen Nachfolgestaaten und in der Entkolonialisierung der weltweit zahlreichen Gebiete von den Kolonialmächten als Tendenz ihren sichtbaren Anfang nahm? Die Trennung der Tschechoslovakei in die Tschechische Republik und in die Republik Slovakei Mitte der 1990er stellt dabei ein Role-Model für einen friedlichen und gelungenen Trennungsprozess zweier Ethnien und Sprachgruppen dar.
Analog dazu fordern eben auch andere in der EU befindliche Ethnien nach Selbstbestimmung, die ihnen natürlich in Form eines eigenen Staates zuzugestehen ist. Potentiell stehen noch zahlreiche Staatsgründungen und Loslösungen im Raum, die weit über die EU hinausreichen, man denke hierbei nur an die bis zu einem Drittel der Bevölkerung der Türkei stellenden Kurden, die auch in Syrien, im Irak und im Iran beheimatet, massiv auf die Gründung eines eigenen Staates drängen. Sind doch die Grenzziehungen vielerorts nur Spiegel alter und überholter Machtpolitik, die im Sinne der Selbstbestimmung der Völker heute nicht mehr aufrecht zu halten sind. Wenn man über die Grenzen der EU hinausblickt, gibt es analog dazu etwa Beispiele wie Tschetschenien, Transnistrien, Palästina, Tibet oder Kashmir,
Innerhalb Europas ist es zumindest durch die Bemühungen Österreichs gelungen für Südtirol, einen weitreichenden Autonomiestatus zu erreichen, nachdem es von Italien nach dem 1. Weltkrieg mit Hilfe der Siegermächte annektiert wurde. Somit ist im Falle von Südtirol heute kein Bedürfnis Südtirols nach einem eigenen Staat zu erwarten. Einen anderen Fall stellt der türkische Teil Zyperns dar, der in einer blutigen Abspaltung vom griechischen Zypern in den 1970ern unter der Patronanz der Türkei entstand und diese als Schutzmacht hat.
Eine derzeit brennende Frage ist auch der blutige ethnische Konflikt in der Ukraine, in wie weit man den mehrheitlich russischen Gebieten innerhalb der Ukraine im Sinne der Selbstbestimmung der Völker einen weitgehenden Autonomiestatus innerhalb der Ukraine zugestehen muss, wenn nicht sogar einen Anschluss an Russland. Um in seinem Anspruch auf die Unterstützung der Selbstbestimmung der russischen Bevölkerung in der Ukraine glaubwürdig zu sein und nicht zweierlei Maß anzulegen, bedürfte es für Wladimir Putin eines radikalen Kurswechsels in seiner Haltung gegenüber der Selbstbestimmung der tschetschenischen Bevölkerung im Nordkaukasus. Diese Selbstbestimmung verweigert Putin den Tschetschenen mit massiver Gewalt, während er mit gewaltsamen Methoden die ethnische Selbstbestimmung für die russische Bevölkerung in der Ukraine durchzusetzen versucht, geleitet von der starken Erwartung dadurch eine neue russische Landbrücke hin zur Krim für Russland zu erhalten, da Putin eine in Bau befindliche fragile Brücke über das Asowsche Meer als Verbindung von Russland zur Krim nicht ausreicht. Die gewaltsame Landnahme der Gebiete mit beträchtlichem russischen Bevölkerungsanteil wurde durch Putin auf dem Staatsgebiet Georgiens bereits 2008 abgeschlossen und von Russland annektiert. In jedem Fall ist eine gewaltsame Intervention von Außen abzulehnen, da sie Referenden vermissen lassen.
Ergo ist darauf hinzuweisen, dass jede in einem Staat eingebundene Völkergemeinschaft ein spezieller Sonderfall ist, der zwar nach heutiger weit verbreiteter Auffassung das Grundprinzip der Selbstbestimmung der Völker mit anderen Staaten teilt, jedoch in seiner Ausprägung einen unterschiedlichen prozessualen Stand der angestrebten Lösung hinzu weit gehender Autonomie, eigener Staatengründung oder Anschluss an das jeweils benachbarte Land darstellt.
Denn nur aus dieser Entfesselung der Menschen aus einer ungewollten Gemeinschaft ergeben sich aus der freiwerdenden zuvor gebundenen Energie, neue Potentiale für Dynamiken in Wirtschaft und kultureller Entwicklung für das jeweilige Land. Und es entsteht daraus eine notwendige politische kollektive Entspannung, die der Region für wirtschaftliche Entwicklung zugute kommt. Diese Entspannungsprozesse sind bottom-up und verhalten sich anders als top-down Prozesse politischer EntscheidungsträgerInnen, die über Jahrzehnte vergebens versuchen top-down kontrolliert althergebrachte Machtverhältnisse künstlich aufrechtzuerhalten. Hier wäre es von den politischen EntscheidungsträgerInnen angebracht auf bottom-up Prozesse kultureller Identitätsfindung zu achten und diese zu unterstützen sowie die darauf aufbauende Selbstbestimmung sowie Leidenschaft für Politik zu respektieren, auch wenn es dadurch zu neuer Grenzziehung kommen sollte. Die aus diesem Spannungsabbau freiwerdende Energie kommt letztlich wiederum allen Menschen zu Gute.
Dr. Dr. Immanuel Fruhmann
Leiter des Institut für Systemisches Stressmanagement
Freitag, 11. Juli 2014
On FIFA World Cup 2014 and the pope as the team's 12th player
From a systemic point of view it's interesting who will win the FIFA World Cup 2014. Will Messi mess it up? Or will Lahm unlike his name's meaning (lame) be fast enough. Will Jogi Löw has the right techniques as Germany's most influential Yogi at the moment? Whoever will win the FIFA World Cup 2014 - whether Argentina or Germany - either way the pope will win. Either the Argentinian-born current pope Francis or the German-born former pope Benedict XVI. We have to face that in the century-long history of popes we never had a period where there were two popes living at the same time, except for now. Besides the schisms now for the first time in history we are in this peculiar situation with two regularly elected recognized popes living at the same time: the current acting pope Francis and his retired predecessor Benedict XVI acting systemically through his presence from the shadows of the gardens of Castel Gandolfo close to Rome. Will the pope in charge with the pope's egregore support the Argentinian team more than the retired pope the German team? So from a certain point of view it's not just a battle of rivaling nations what we will experience soon in this final game on Sunday, but also a battle of the popes. One way or another the pope will win the game. Economically speaking we are observing on the one hand that the Argentinian economy is actually on the brink of default or at least in very deep trouble and on the other hand Germany's economy is doing remarkably well. So from a broader systemic meta-perspective, economy-wise Germany is supposed to win not just the race for world's best running economy but also for the World Cup 2014. On the other hand it's not to underestimate what the power of the metaphysical and religios backing of a current Argentinian pope residing in the Vatican means for the spirit of the Argentinian players in the final game. We will see it on Sunday how it will work out and if either a strong economy or a mighty religios backing will have won in the end...the result of the complexity of the systemic interaction of energy fields is hard to predict. From my analytical point of view Argentina is more likely to win. But as among others Marc Twain is reported: A prediction is very difficult, especially about the future.
Global Philosopher and Geopolitical Systemic Analyst
Dr. Dr. Immanuel Fruhmann
Donnerstag, 15. Mai 2014
Democratization is contagious
Donnerstag, 20. Februar 2014
Wien und The New Nice. Über die neue Freundlichkeit. Kulturphilosophische Beobachtung eines Neuwieners
Oder ein weiterer Fall von zahlreichen dieser "New Nice"-Strömung in Wien: neulich, als nach Mitternacht junge party people nicht rechtzeitig zum Nachtbus, der nur alle halben Stunden fährt, gelangten, und diesem etwa 100 Meter nachliefen, blieb der Busfahrer, sobald er sie bemerkte, 200 Meter nach der Einstiegsstelle mit seinem Bus nochmals stehen und wartete bis die Jugendlichen ihn erreichten und einstiegen. Auch in der U-Bahn wird für Wildfremde die U-Bahn-Tür länger aufgehalten bzw. von fremden Fahrgästen der Halteknopf nochmals betätigt, sodass Heraneilende den Wagon noch erreichen und betreten können. Nicht so in Berlin oder Breslau (Wrozslaw), wo die Busfahrer und Passagiere Freude daran haben, dem Herbeieilenden zu signalisieren, auf ihn zu warten, um dann ganz bewußt, voller Schadenfreude dem hoffnungsfroh Abgehetzten die Tür vor der Nase zuzuknallen. All dies Soziale und Fürsorgliche wird anderswo als Zeichen der Schwäche verstanden und gesehen und daher unterlassen. Doch in Wien ist man proaktiv freundlich und nett. Mir ist dazu keine Langzeitstudie bekannt, die untersuchte, ob es in Wien nicht immer schon so zuging. Sicherlich ist dieses herzliche, rücksichtsvolle und besonders umsichtige Verhalten der Wiener miteinander Ausdruck des globalen Trends 'The New Nice' und wenn es schon immer so sozial in Wien zuging, dann eben des 'Viennese Nice'.
Und wundern Sie sich nicht, wenn ein zusteigender älterer Herr die anderen Fahrgäste im Bus mit einem entspannt freundlichen "Guten Morgen" begrüßt, denn dann sind sie in Wien. Wenn Sie diesen herzlichen Umgang miteinander nicht aushalten können, ist es wohl besser Sie fahren nach Berlin, denn dort wird Ihnen dergleichen höchstwahrscheinlich nicht zustoßen. Oder gibt's in Sachen "New Nice" für Berlin schon einen Silberstreif am Horizont? Bitte mich dazu über jedes Anzeichen von Hoffnung zu informieren den besonders Berlin hätte "New Nice" dringend nötig.
Dr. Dr. Immanuel Fruhmann